3. Sonntagsadvent - Jahreskreis A
Als Jesus in Israel lebte, hatten es die Menschen dort nicht leicht: Das Land wurde von fremden Herrschern regiert. Das brachte Armut und Gewalt mit sich. Viele wünschten sich einen eigenen König zurück, so wie es König David gewesen war. In diesen schlechten Zeiten erinnerten sie sich an ihre überlieferten Schriften, in denen es hieß: 'Gott wird einen Erlöser schicken.'
Nun waren schon öfter Männer in Israel als 'Erlöser' aufgetreten. Welcher aber war der richtige? Keiner war König geworden. Jeder hatte andere Ideen gehabt, wie es zur Befreiung kommen könnte.
Den fremdem Herrschern waren solche 'Befreier' ein Dorn im Auge, denn sie brachten Unruhe unter das Volk. Darum steckten sie so manchen dieser 'Befreier' ins Gefängnis. Auch Johannes war es so ergangen, nachdem er den Herrscher Herodes Antipas öffentlich kritisiert hatte. Eines Tages bat Johannes seine Freunde, die ihn im Gefängnis besuchten: 'Geht zu Jesus und fragt ihn, ob er der Befreier ist, auf den wir warten!'
Seine Freunde gingen zu Jesus. doch dessen Antwort war seltsam. Nicht 'ja' oder 'nein' sagte er, sondern: 'Erzählt Johannes einfach von dem, was ihr hier hört und seht: Blinde sehen, Lahme gehen Kranke werden gesund und Arme schöpfen Hoffnung.'
Diesen Satz kannte Johannes! Das war ein Satz aus den überlieferten Schriften! Damit sagte Jesus, dass er der erhoffte Befreier ist.!
Und so zeigte er den Menschen, wie die Befreiung kommen würde, wenn alle leben würden, so wie es Gott gefällt: aufeinander Rücksicht nehmen, einander helfen, dem anderen nichts Böses wollen. Eben nach Gottes Willen lebend!
Als die Freunde von Johannes gegangen waren, sagte Jesus zu den Menschen: 'Wartet nicht auf einen einzelnen Menschen, der euch befreien soll. Wartet nicht auf einen besonders reichen Mann oder auf einen besonders großen Held. Menschen wie Johannes den Täufer könnt ihr bewundern. Unter den Menschen hat es bislang keinen größeren gegeben als ihn.
Aber in Gottes Himmelreich ist der Kleinste noch größer als er!'
(Efi Goebel)
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