Der Wolf, den wir füttern

Ganz unterschiedliche Geschichten schreibt diese Zeit:

  

  • In Italien bringen junge Mitglieder der Gemeinschaft Sant Egidio Lebensmittel zu alten und kranken Menschen, die das Haus nicht verlassen können. Auch an vielen anderen Stellen organisieren Menschen gegenseitige Unzerstützung und Hilfe. 
  • Gleichzeitig husten junge Menschen absichtlich ältere Mitmenschen an und rufen dabei "Corona!", weil sie das irgendwie witzig finden. 
  • Christiano Ronaldo stellt seine Hotels als Bedarfskliniken zur Verfügung und übernimmt alle Kosten.
  • Gleichzeitig haben sich einige Leute Massen an Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel gesichert, verkaufen diese jetzt zu Wucherpreisen und verdienen damit nicht nur an der Angst, sondern auch an der Verzweiflung von Menschen, die zum Beispiel wegen einer Chemotherapie (im Unterschied zum Großteil der Gesellschaft) auf diese Mittel unbedingt angewiesen sind, weil das Coronavirus für sie lebensbedrohlich ist.
  • Eine Frau bietet für eine Geburtstagsfeier in drei Jahren heute ihrem Lieblingsrestaurant eine Vorauszahlung an, um den Gastronomen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.
  • Gleichzeitig reißen im Supermarkt rücksichtslose Zeitgenossen älteren Menschen  Toilettenpapier aus den Händen.

Und ... und ... und ...

Geschichten, die Mut machen, und solche, die an Intelligenz und Empathiefähigkeit der Menschen zweifeln lassen.

 

Eine alte indianische Weisheitsgeschichte bringt das, was da gerade passiert, gut auf den Punkt:

 

"Zwei Wölfe wohnen in unserer Brust und kämpfen miteinander", erklärt der alte Indianer seinem Enkel. "Der eine Wolf heißt Angst und Egoismus, denkt nur an sich und nimmt keine Rücksicht auf die anderen. Der andere Wolf heißt Mitgefühl und Nächstenliebe, denkt an die anderen und ist bereit zu helfen."

 

"Aber welcher Wolf wird den Kampf gewinnen?", möchte der Enkel wissen.

 

Der Großvater erwidert: "Der, den wir füttern."

 

Im Film "Schindler's Liste" sagt Oskar Schindler über den KZ-Kommandanten Amon Göth: "Der Krieg bringt immer die schlimmsten Seiten des Menschen zum Vorschein - immer die schlimmsten." Das sagt aber nun ausgerechnet einer, der selbst als Kriegsgewinnler und Nutznießer von Zwangsarbeit angefangen hat und nun in einem Akt beispielhafter Selbstlisigkeit viele Menschen vor der Ermordung rettet.

 

Die Situation ist für alle die gleiche, doch es liegt an uns, wir haben eine Wahl, für welchen Weg wir uns entscheiden, wie wir uns verhalten und welchen der beiden Wölfe wir füttern.

 

(Manuel Neumann)


 

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